Die Lücke, die der plötzliche Tod von Helmut Schmidt entstand, lässt sich so schnell nicht schließen. Für seine Nachfolge als Sportvorstand konnte der HCL schnell eine gute Lösung finden. Mit Frank Weitenhagen rückt ein bestens bekannter Fachmann in die Funktion des Sportvorstandes nach, bis zur Mitgliederversammlung zunächst kommisarisch. „Diese Entscheidung kommt für viele sicher nicht überraschend“, vermeldet Präsident Jürgen Schindler. „Frank Weitenhagen bringt sich seit Jahrzehnten aktiv beim HCL in vielfältiger Weise ein“.
Der 51-jährige Gymnasiallehrer für Sport, Geografie und Gemeinschaftskunde ist seit frühster Jugend im Club zuhause. „Ich kenne den Laden, muss mich nicht groß einarbeiten“. fasst er knapp zusammen. Als 16-jähriger Aktiver hat er damals noch lange Zeit gemeinsam mit Helmut Schmidt in der Regionalliga gekämpft, war schon früh auch Trainer und wirkt seit Anbeginn im Sportausschuss des Vereins mit. Mit seinem Otto-Hahn-Gymnasium prägt er seit langem das Hockeygeschehen in der Sportbegabtenklasse. Er betreut die Sechst- und Siebtklässlern mit Hockeyneigung als Übungsleiter, ist U12-Stützpunkttrainer des HBW und Mitglied im Vorstand des Stadtverband Sport.
Die großen Fußspuren, die sein Vorgänger Schmidt hinterlassen hat, geben ihm Orientierung und sind Herausforderung zugleich. „Sicher werde ich nicht alles gleich machen wie Helmut. Die neue Organisation des Clubs seit 2020 wird mir aber die Möglichkeit geben, Aufgaben auch in andere Bereiche zu übergeben.“
Als Herausforderung sieht Weitenhagen, den alle im Club nur „Walli“ nennen, die Gestaltung der „Nach-Corona-Zeit“. Ausbleibende Zugänge an Kindern und Jugendlichen fehlen dem Verein an vielen Stellen. So werden nach seiner Einschätzung gute Ideen gesucht, um auch künftig wieder neue Kinder für Hockey zu begeistern. Eine große Herausforderung der nächsten Monate und Jahre wir sein, den HCL infrastrukturell weiter zu entwickeln. Ein ausgeweiterter Sportbetrieb von noch mehr Hockeyspielern braucht Raum. Auf dem derzeitigen Gelände des Clubs gibt es kaum Ausweichflächen. „Hier brauchen wir eine Lösung, noch bevor das Wohngebiet Fuchshof fertiggestellt ist.“
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit soll sein: „Wie halten wir die Leute von 35 Jahren und älter im Club? Was können wir ihnen bieten und wie gewinnen wir sie zum Mitmachen?“
Den künftigen Spitzensport im HCL sieht Weitenhagen so: „Etablierung des Damen- und Herrenteams im oberen Bereich der 2.Bundesliga; Jugendmannschaften, die immer wieder an Deutschen Endrunden teilnehmen und ca. 10 Jugendliche, die in deutschen Nationalmannschaften eingesetzt werden“.
Ehrgeizige Ziele ist er als Sportsmann gewohnt, das Vertrauen seiner neuen Vorstandskollegen hat er gewonnen und die Sympatie der HCL-Mitglieder ohnehin. So sollte sich sein Einsatz nicht nur auf die kommisarische Übernahme der neuen Funktion beschränken.